in den Straßen Ludwigstraße, Am Stellberge und An den Sandteilen , 12.02.2012

Antrag Verkehrsberuhigungskonzept

An die
Gemeinde Schlangen
Der Bürgermeister
Kirchplatz 6
33189 Schlangen

Ausschuss Gemeindeentwicklung und Umwelt

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

Für die kommenden Sitzungen des Ausschusses für Gemeindeentwicklung und Umwelt stelle ich namens unserer Fraktion nachfolgenden

Antrag:

  1. Die Verwaltung möge prüfen, ob ein Verkehrsberuhigungskonzept in den Straßen Ludwigstraße, Am Stellberge und An den Sandteilen erforderlich ist.

  2. Die Verwaltung möge ggf. die Realisierbarkeit eines solchen Konzeptes im vorgenannten Gebiet prüfen unter Berücksichtigung der folgenden Vorschläge:

  • Einbahnstraßenregelung (Planungsmodell der Verwaltung, Anlage 1)

  • Sackgassenregelung (Planungsmodell 1 der CDU-Fraktion, Anlage 2)

  • Straßen als Sackgassenbereich (Planungsmodell 2 der CDU-Fraktion, Anlage 3)

III. Bei der Bedarfs und Realisierbarkeitsprüfung sind die Anlieger entsprechend den in der GO NRW vorgesehenen Konzepten zu beteiligen.

Die Verwaltung möge hierzu eine Bürgerbefragung durchführen.

Begründung:

Seit 2007 sind Rat und Verwaltung mit der Problematik der Verkehrsberuhigung in den betreffenden Wohngebieten befasst.

Es liegen weiterhin Beschwerden der Anlieger vor. Eine Lösung der Problematik konnte noch nicht gefunden werden.

I.

Die Verkehrszählungen im Bereich Ludwigstraße, An den Sandteilen und Am Stellberge sind abgeschlossen.

Diese haben eine für reine Wohngebiete vergleichsweise erhebliche Verkehrsbelastung bestätigt.

Es besteht Grund zu der Annahme, dass die zur Zeit durchgeführten Baumaßnahmen im Bereich Schützenstraße sowie die nach Abschluss derselben gegebene deutlich geringere Fahrbahnbreite der Schützenstraße den Umgehungs- und Ausweichverkehr in den hier in Rede stehenden Wohngebieten noch verstärken.

Die noch aus der Planungszeit stammende, an sich auch zu begrüßende großzügige Verkehrsplanung des betreffenden Wohngebietes lädt dazu ein, dieses als Ausweichstrecke zu verwenden.

Entgegen heutiger Üblichkeit wurde seinerzeit allerdings eine schachbrettartige Erschließung gewählt, welche gebietsfremde Durchfahrten nicht vermeidet.

Dem sollte aus Wirtschaftlichkeitserwägungen sowie auch im Interesse der Anwohner nicht durch Fahrbahnverengung sondern durch verkehrsplanerische Maßnahmen begegnet werden.

II.

Eine Anliegerregelung, wie sie anfangs bestand, wurde aus rechtlichen Gründen vor geraumer Zeit aufgegeben und kommt auch wegen der weiterhin bestehenden rechtlichen Unsicherheit nicht mehr in Betracht.

Derzeit gilt für alle betroffenen Straßen eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h.

Die Verkehrszählung hat ergeben, dass hier generell zu schnell gefahren wird, die Geschwindigkeitsbegrenzung also nur eine geringe Akzeptanz findet.

Auf der Ludwigstraße wurde z.B. bei 721 Fahrzeugbewegungen täglich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 47 km/h auf der Spur 1 (hin) und von 45 km/h auf der Spur 2 (zurück) gemessen.

Nur 35 % der gemessenen Fahrzeuge hielten die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit ein.

Die auf der Ludwigstraße gezählten Fahrzeuge verteilen sich dann auf die Straßen Birkenweg, Am Stellberge und Auf den Sandteilen. Auf der Rückfahrt wird z.T. auch die Straße Am Kurwald benutzt.

Auch 26 LKW wurden gemessen.

Festzustellen ist auch, dass die nachts gemessenen Durchschnittsgeschwindigkeiten deutlich höher waren.

Die in der Zeit vom 06.04.2011 – 16.04.2011 in der Straße An den Sandteilen durchgeführten Messungen bestätigen im Wesentlichen die vorstehenden Ausführungen, allerdings bei ca. dreifachem Verkehrsaufkommen.

III.

Es kommen als Lösungsansätze unter anderem die nachfolgenden Vorschläge in Betracht:

1.) Einbahnstraßenregelung, Anlage 1

Die Verwaltung hat im Bereich Ludwigstraße eine Einbahnstraßenregelung vorgeschlagen.

Hierbei verschieben sich die Verkehrsströme in Richtung der Straße Am Kurwald.

Diese Straße muss dann ebenfalls eine Einbahnstraße werden.

2.) Sackgassenregelung, Anlage 2

Nach diesem, von der CDU-Fraktion ausgearbeiteten Vorschlag werden die Straßen Ludwigstraße und Am Kurwald als Sackgasse mit Sperrung Am Birkenweg ausgestaltet. Eine direkte Verbindung zwischen Paderborner Straße und Schützenstraße ist dann nicht mehr gegeben.

Alle anderen Straßen werden nur noch über die Schützenstraße erreichbar sein.

Zu beachten ist, dass die Sperrungen für Fußgänger und Fahrräder durchlässig sind und auch eine Befahrbarkeit für Rettungsfahrzeuge gegeben ist.

3.) Straßen als Sackgassenbereich, Anlage 3

Nach diesem weiteren, von der CDU-Fraktion erarbeiteten Vorschlag wird die Ludwigstraße an der Kreuzung Birkenweg gesperrt. Der Birkenweg wird an der Kreuzung Ludwigstraße und Ginsterweg gesperrt.

Somit ergeben sich dann vier Sackgassen: 1.) Ludwigstraße, 2.) An den Sandteilen, 3.) Am Stellberge, Ginsterweg, Teil des Birkenweges, 4.) Zum Kurwald, Teil des Birkenweges, Teil An den Sandteilen, Margueritenweg.

Auch müssen die Sperrungen freilich für Fußgänger und Radfahrer passierbar sein.

IV.

Die Vorgehensweise ist in jedem Falle mit den betroffenen Anliegern abzuklären, da diese im Ergebnis das Interesse an der Verkehrsberuhigung mit dem der jetzt vorhandenen völligen Durchlässigkeit abzuwägen haben.

Die Vorschläge 1.) und 2.) können mit geringem Investitionsvolumen als Langzeitversuch getestet werden.

Vorschlag 3.), welcher größere Eingriffe in den Verkehrsfluss beinhaltet, steht zu Diskussion.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Husberg
Fraktionsvorsitzender