Anlässlich der Ernennung der neuen Wehrführung hat Bürgermeister Knorr Unverständnis über die Enthaltung einiger Ratsmitglieder bei der Abstimmung geäußert. In einem Kommentar hat sich die „Schlänger Zeitung“ dieser Auffassung angeschlossen. Solche Äußerungen sind jedoch nicht hilfreich und werden der Stellung des Rates und des Ehrenamtes nicht gerecht.
Richtig ist, dass sich in geheimer Abstimmung insgesamt acht Ratsmitglieder enthalten haben. Wer dieses war und von welchen Motiven dieses Stimmverhalten erfolgt ist, ist zumindest in der CDU-Fraktion nicht bekannt. Hier wurde auch keine Probeabstimmung durchgeführt. Woher Bürgermeister und Presse ihre Informationen bezüglich des geheimen Stimmverhaltes des Rates beziehen, ist fraglich.
Es ist doch auf Grund des Ergebnisses davon auszugehen, dass die Enthaltungen und Gegenstimmen quer durch die Fraktionen erfolgt sind.
Unrichtig und unsachlich ist allerdings der Vorwurf, wer sich enthalten habe, sei ohne Meinung oder habe es unterlassen, sich hinreichend auf die Abstimmung vorzubereiten. Es kann viele Gründe für eine Enthaltung geben. Desinteresse ist es regelmäßig nicht.
Die CDU-Fraktion hat sich intensiv mit der Frage der Neubesetzung der Wehrführung befasst und Gespräche mit allen Beteiligten geführt.
Auch die übrigen Fraktionen haben sich die Entscheidung nicht leicht gemacht.
Nach der Abstimmung im Dezember, in welcher die damaligen Bewerber Müller und Struck keine Mehrheit fanden, haben alle Fraktionen den Wunsch geäußert, die verschiedenen Interessengruppen in der freiwilligen Feuerwehr wieder zusammen zu führen und einen gemeinsamen Weg zu beschreiten. Gleichzeitig hat auch die CDU-Fraktion die Bedeutung des Ehrenamtes betont und das Vertrauen in die bisherige Wehrführung ausgesprochen.
Zu gemeinsamen Aussprachen über die Unzufriedenheit in der Feuerwehr ist es offensichtlich nur in eingeschränktem Maße gekommen.
Sofern einige Ratsmitglieder, worüber freilich nur spekuliert werden kann, zu der Auffassung gelangt sind, dass die Bemühungen von Verwaltung und Wehrführung, die unterschiedlichen Gruppen zusammenzuführen, nicht hinreichend waren, mag man hierüber sicherlich unterschiedlicher Meinung sein.
Sicherlich mag das ein oder andere Ratsmitglied sein Abstimmungsverhalten auch als Denkanstoß für Wehrführung und Verwaltung angesehen haben. Hierüber noch weiter zu spekulieren ist jedoch müßig.
Es ist auch nicht zielführend, den Ratsmitgliedern, die der Wehrführung das Vertrauen nicht ausgesprochen haben, Gleichgültigkeit, Desinteresse oder gar fehlende Achtung gegenüber dem Ehrenamt zu unterstellen.
Gerade den Ratsmitgliedern, welche ebenfalls einen großen Teil ihrer Freizeit für gemeinnützige ehrenamtliche Tätigkeit aufwenden, Missachtung des Ehrenamtes vorzuwerfen ist absurd.
Die CDU-Fraktion hat selbstverständlich große Achtung vor den ehrenamtlich tätigen Mitgliedern der Feuerwehr und ist sich der großen Bedeutung dieser für unsere Gemeinde existentiell wichtigen Einrichtung bewusst. Ohne das Ehrenamt könnte die Gemeinde ihre Pflichtaufgaben auf diesem Gebiet gar nicht erfüllen.
Gerade deshalb ist es aber auch erforderlich, dass alle ehrenamtlich Tätigen ernst genommen und eingebunden werden. Es sollte daher nicht mehr nachgetreten sondern nach vorn geblickt werden. Auch nach der Abstimmung hat es offensichtlich keine Bemühungen der Feuerwehr gegeben auf den Rat zuzugehen. Die CDU steht jedenfalls allen Beteiligten als Ansprechpartner weiterhin zur Verfügung.