17.05.2010, 10:47 Uhr | Dr. Walther Husberg

Zahlenspiele und Augenwischerei
Sanierungen und energetische Maßnahmen an den Sporthallen der Gemeinde Schlangen

Mit Erstaunen und Befremden hat die CDU-Fraktion die öffentlichen Erklärungen der Verwaltung sowie des beauftragten Architekten Heuer zu den im Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Umwelt vorgelegten Wirtschaftlichkeitsberechnungen zur Kenntnis genommen. Die von der Verwaltung vorgelegten Zahlen waren nicht nachvollziehbar, was zwischenzeitlich auch eingeräumt wird.
Unmittelbar im Ausschuss erklärte Frau Müller-Schaffranitz, sie habe dem Architekten die konkreten Werte für seine Berechnung übermittelt. Nunmehr behauptet der Architekt Heuer dagegen, er habe mit theoretischen Werten gerechnet. Nach Auffassung der CDU-Fraktion kommt es auf die Frage, ob die vorgelegten Daten der DIN-Norm entsprachen, gar nicht an.

 

Die Rechnung mit theoretischen Werten mag in manchen Fällen sinnvoll sein, bei noch zu errichtenden Gebäuden freilich ist sie auch der einzig mögliche Weg.

Vorliegend vermag die Erklärung von Verwaltung und Planer jedoch nicht darüber hinweg zu täuschen, dass die vorgelegten Zahlen mit der Realität in keiner Weise übereinstimmten, also schlichtweg falsch waren. Wenn die tatsächlichen Werte vorliegen, sollten sie auch verwendet und das Ergebnis auf Plausibilität geprüft werden.

Was nützen theoretische Werte, wenn das über viele Jahre praktizierte Heizverhalten bekanntermaßen ein ganz anderes ist?

Die Ausschuss- und Ratsmitglieder können ihren Aufgaben nur dann in sinnvoller Weise nachkommen, wenn ihnen von Seiten der Verwaltung hinreichende und nachvollziehbare Informationen gegeben werden. Aufgrund realitätsferner und falscher Rentabilitätsberechnungen vermag die Erforderlichkeit einer energetischen Maßnahme nicht entschieden zu werden. Die CDU-Fraktion jedenfalls wird auch künftig auf ordnungsgemäße Verwaltungsarbeit drängen und freilich keinen Verwaltungsvorlagen zustimmen, welche offensichtlich falsch sind. Sollte der Architekt Heuer keine weiteren Angaben machen und sich weiterhin auf den Standpunkt stellen, sein Zahlenspiel sei zulässig und ausreichend, wird die CDU den geplanten Maßnahmen nicht zustimmen.