27.07.2022, 12:18 Uhr

Verkehrswende in Schlangen
Attraktivität erhalten – Sicherheit erhöhen

Die Verkehrswende ist mittlerweile auch in Schlangen angekommen, so hat sich die Situation auf unseren Straßen und Fahrradwegen in den letzten Jahren durch die Elektrifizierung der Verkehrsmittel deutlich verändert.

Aber auch "normale" Radfahrer und Fußgänger sind in Schlangen immer noch weit verbreitet. Aus diesem Grund ist es aus Sicht von CDU und SPD wichtig, in den kommenden Jahren mit Blick auf die Straßengestaltung und Verkehrsführung alle Teilnehmer im Blick zu behalten und gute Kompromisse zu finden. Anders als von „Die Partei“ in der letzten Ausschusssitzung gefordert kommt für CDU und SPD ein Einfahrtsverbot in die Straße Ortsmitte daher nicht in Betracht. Schlangen ist gerade hier durch seine kurzen Wege und kostenlose Parkmöglichkeiten direkt vor den Geschäften besonders attraktiv!

Würde dem motorisierten Verkehr die Ortsmitte nicht mehr zur Verfügung stehen, würde dies fatale Folgen für den hiesigen Einzelhandeln und die Gaststätten mit sich bringen – dies lehnen wir unmissverständlich ab. Fakt ist zwar, dass der Anteil derjenigen, die das Fahrrad oder E-Bike nutzen stark gestiegen ist, jedoch kann dies nicht allein ausschlaggebend dafür sein, eine komplette Straße für alle weiteren Verkehrsteilnehmer zur sperren. Hier sind allumfassende Gedanken und gut durchdachte Planungen gefragt.

Aber auch der Arbeitskreis Verkehrskonzepte, eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der politischen Fraktionen und Mitarbeiterinnen der Verwaltung sollte in den Prozess mit einbezogen werden. Davon das dort gute Arbeit geleistet wird, konnten sich alle Bürger sowie die Ausschussmitglieder in der Junisitzung überzeugen. Ratsfrau Sina Gurcke berichtet in der Ausschusssitzung über das bisher erreichte und die weiteren Ideen zur Entzerrung des Verkehrsaufkommens in der Rosenstraße. Gegründet wurde der Arbeitskreis bereits im letzten Sommer. Bereits nach der Auftaktsitzung waren sich alle Mitglieder schnell einig, dass ein erster Fokus auf die Rosenstraße und das dort zu Stoßzeiten sehr hohe Verkehrsaufkommen gelegt werden soll. Eltern- und Anwohnerbefragungen sowie Begehungen mit dem Kreis Lippe und der Bezirksregierung sind erfolgt. Als erste, wenn auch nur kleinere, Maßnahme, wurde der Gehweg aus Richtung Querweg – Ecke Rosenstraße verlängert. Aber auch die Etablierung einer Einbahnstraße auf dem Parkplatz vor der Bücherei wurde geprüft und umgesetzt, um den Verkehr besser zu regeln. Weiterhin wurde ein weiterer Zebrastreifen im Ortskern beim Kreis Lippe beantragt. Durch die CDU wurde zudem die Bedarfsprüfung für eine weitere Bushaltestelle aber auch die Prüfung eines neuen Standortes im Bereich Parkstraße – Badstraße – im Hafen beantragt. Eine solche neue Bushaltestelle könnte das Verkehrsaufkommen in der Rosenstraße reduzieren. Doch mit diesen Ideen und Umsetzungen ist die Arbeit längst noch nicht beendet, weiterhin werden weitere Möglichkeiten diskutiert und geprüft, denn eins ist klar, die Rosenstraße soll sicherer für Fußgänger und Radfahrer werden.

Aufgrund der bisher erfolgreichen und guten Zusammenarbeit ist Ratsfrau Sina Gurcke, die auch Vorsitzende des Arbeitskreises ist, erstaunt über das Vorgehen von Die Partei. „Das Vorgehen der politischen Kollegen ist für mich nicht nachzuvollziehen. In unserem Arbeitskreis wurde der Bereich Badstraße nicht angesprochen, Bedenken bzgl. der Verkehrssicherheit wurden von Die Partei nicht geäußert“. Gurcke hätte sich gewünscht, dass auch hier eine Zusammenarbeit erfolgt und das von Die Partei gewählte Vorgehen ein anderes gewesen wäre. „Gerade durch die Zusammenarbeit von Politik und Verwaltung in unserem Arbeitskreis hätte man gemeinsam über die Forderungen diskutieren und Maßnahmen planen können.“ Das jetzige Vorgehen treibt einen Keil in die Zusammenarbeit, vor allem aber wird die Arbeit der Verwaltung unberechtigt in Frage gestellt. Dies sieht auf Michael Zans, Fraktionsvorsitzender der SPD, so: "Schlangen wurde gerade erst als sicherste Kommune in ganz NRW bei schweren Verkehrsunfällen in der Statistik geführt. Natürlich haben auch wir an einigen Straßen Verbesserungsbedarf, allerdings kümmert sich genau darum der Arbeitskreis Verkehrskonzepte."

Nicht zu bestreiten ist es, dass die Anbringung des Dialogdisplays gerade jetzt im Sommer in der Badstraße sinnvoll ist. Überhöhte Geschwindigkeit ist jedoch ein Ausnahmefall. Auch das Fehlen von Geh- und Radwegen machen die Badstraße nicht zu einem gefährlichen Zubringer für das Freibad. Fußgänger können hier auf die breiten Grünstreifen, die sich abseits der Fahrbahn und durch Bäume getrennt, zurückgreifen. Verkehrsunfälle aufgrund von rücksichtslosem Verhalten der Autofahrer gegenüber den Radfahrern konnten zudem auch nicht verzeichnet werden. Die Forderungen von Die Partei sind daher maßlos überzogen und entsprechen nicht der dort vorhandenen Situation.